#1

Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 14:16
von Ga-chen • 343 Beiträge

....wird noch erstellt!

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#2

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 14:49
von Klaus Prüter • 20 Beiträge

Ga-chen in meinem PC habe ich aus Infolink noch was wie Deine längere Geschichte abgespeichert. Ich habe sie wiedergefunden:
Wenn Dir das nach fast 10 Jahren nicht mehr recht ist, dann lösche oder editiere den langen Text als Admin.
Ich habe erst mal den "Teil 1" hier hereinkopiert, soll ich den längeren Teil 2 auch hier hereinkopieren?
Gruß Klaus

**********************************************
Thema: Meine Geschichte

29.11.2009, 10:01
#1
Ga-chen


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10.554

Meine Geschichte
Ich habe keine Religion gesucht - aber wenn ich mein Leben so überdenke, habe ich mich in dieser Welt eigentlich nie zu Hause gefühlt und suchte Antworten in vielen Büchern, in der Psychologie etc. Als ich die Bibel kennenlernte, merkte ich, dass dort alle meine Antworten steckten, die ich je gesucht hatte und das Gefühl, endlich, nach einer langen Wanderung, nach Hause gekommen zu sein...

Gott hat meine Tränen abgewischt, ich kann gar nicht im einzelnen schildern, wie sehr. Wie oft habe ich nachts unter Tränen Offenbarung 21,4 gelesen und wurde wunderbar getröstet!

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Meine Lebens-Geschichte

Wie ich zum Glauben an Jesus Christus kam

Teil 1

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Ich bin in ein katholisches Elternhaus hinein geboren worden und wurde natürlich auch katholisch getauft und habe zwei jüngere Schwestern, mein Vater war Organist und Chorleiter von mehreren Chören und Initiator von Kirchenmusiken, meine Mutter gelernte Kinderpflegerin und Hausfrau.
Schon im Kindergartenalter besuchte ich die Sonntagsschule und meine Erzieherin im Kindergarten war eine Nonne, mit der ich aber persönlich nicht so gut zurechtkam, es waren halt noch konservative Erziehungsmethoden, so von wegen, Mund abschließen und Schlüssel wegwerfen, damit man still war. Schon damals tanzte ich schon aus der Reihe, denn ich gähnte laut, obwohl es mir verboten worden war und musste dann draußen auf der so genannten „Katzenbank“ sitzen. (Heute weiß ich, dass lautes Gähnen wichtig ist zur Stimmbildung, um gut singen zu können „schmunzel“.)

Religion hatte für mich damals viel mit Verboten und Kontrolle zu tun und damit „dass Gott alles sieht“. Das gefiel mir überhaupt nicht und passte für mich mit einem liebevollen Gott nicht zusammen. Später befreite ich mich von diesem Denken. Als ich Kontakt zu den Zeugen Jehovas bekam, hatte ich das Gefühl, diese alten Denkstrukturen holen mich wieder ein.

So lange ich bewusst denken kann, glaube ich an Gott und bete auch zu ihm – klar, als ich klein war, in kindlicher Form, so z. B., dass doch der Schaffnerplatz im Bus frei sein möge, damit ich mich dorthin setzen könne. Durch mehrmaliges Eintreffen meines Wunsches wurde natürlich mein Vertrauen in Gott gestärkt.

In der Pubertät, so mit ca. 14 Jahren, sah ich einen Jesusfilm im Fernsehen und wurde durch das Geschehen stark berührt. Ich litt mit Jesus und wurde von Liebe zu ihm durchdrungen. Dieses Empfinden verlor sich mit dem Älterwerden und den Problemen einer Heranwachsenden. Mein Glaube an Gott begleitete mich aber weiterhin. Mein späterer Mann, den ich mit 14 kennen lernte, war zwar katholisch, kam aber aus keiner gläubigen Familie und mein Vater warnte mich davor, ihn zu heiraten. Erst sehr spät wurde mir klar, warum. Lange Zeit besuchten wir noch regelmäßig den Gottesdienst, was später aber nachließ und sogar einschlief und wir beteten auch nicht gemeinsam, weil mich die Marathongebete meines Vaters bei Tisch immer abgeschreckt hatten. So betete jeder für sich und Gemeinsamkeiten im Glauben gingen verloren. Anbindung zu Gottesdiensten hatte ich nur noch, wenn ich mit dem Chor, den mein Vater leitete, auftrat oder durch Kindergottesdienste, die ich vorbereitete und mit den Kindern gestaltete. Später entdeckte ich mein Herz für Gottesdienste neu, als in meinem Wohnort ein Projekt gestartet wurde, die Kirchenfenster musikalisch zu gestalten. Da hatte ich Lust mitzumachen und lernte aktive Gemeindemitglieder kennen, schloss mich einer Flötengruppe an und wurde im Gemeinderat aktiv.

Gelegentlich hatte ich durch ökomenische Projekte Kontakte zur evangelischen Gemeinde und zum Pfarrerehepaar. Mir fiel auf, dass sie zur Heiligenverehrung eine andere Einstellung hatten, versäumte es aber, näher nachzufragen. Die evangelischen Kindergottesdienste gefielen mir gut und nachdem unser Sohn geboren war, nahm ich das ev. Angebot an, mich einem „Kreis junger Eltern“ anzuschließen.
Im kath. Gemeinderat engagierte ich mich immer mehr und war auch Mitbegründerin eines Mütter- und Spielkreises. Ich war stets für andere da, wenn meine Hilfe gebraucht wurde und ließ dafür Persönliches zurückstehen. Als ich selber Hilfe gebraucht hätte, war niemand von diesen Menschen für mich da. Da war ich schon sehr enttäuscht. Hilfe kam von Solchen, bei denen ich niemals damit gerechnet hätte, die mir noch nicht einmal nahe standen, das überraschte und beeindruckte mich tief. In diese Zeit fiel der Kontakt zu den Zeugen Jehovas, in der auch wildfremde Menschen für mich da waren.
Ich muss jetzt etwas springen, weil es unmöglich ist, alles chronologisch zu erzählen – seitdem verstehe ich, warum in der Offenbarung ein scheinbares Durcheinander herrscht.

Zwischenzeitlich, vor der Geburt unseres ersten Kindes, starb mein Opa und ich wurde empfänglich für transzendentale Phänomene. Im Radiosender RTL liefen zu der Zeit „Unglaubliche Geschichten“, es ging um Stimmen aus dem Jenseits, genau, mit Rainer Holbe.
Als ich mit meiner Arbeitskollegin darüber sprach, erzählte sie mir von geheimen Sitzungen, in denen sie gemeinsam mit anderen verstorbene Geister rief, die ihnen antworteten. Ich wollte gern in Kontakt mit meinem Opa treten und an einer solchen Sitzung teilnehmen.
Zentrales Utensil war ein Tischchen mit drei Beinen, dessen vorderes Bein aus einem Bleistift bestand, damit es schreiben konnte. Jeder legte locker einen Finger darauf und ich mochte nicht glauben, dass es wirklich klappen könnte. Im dunklen Raum wurde eine Kerze angezündet, ein großes Blatt Papier zurechtgelegt und los ging es. Meine Kollegin rief die „Geister“ und, damit nicht geschummelt werden konnte, nahm der, der eine Frage stellte, den Finger vom Tischchen. Es war schon gruselig, als die Geister gerufen wurden, doch als das Tischchen tatsächlich anfing zu „laufen“ und zu schreiben……
…und die Antworten kamen, die nur der Fragesteller wissen konnte.
Obwohl gruselig, machte es irgendwie süchtig und ich trug dieses „Wissen“ weiter und leitete andere Menschen dazu an, so z. B. auf einer Fortbildung, als ich mit unserem Sohn schwanger war. Nach einem leichten Autounfall hatte ich Sorge um meinen Sohn und wollte wissen, ob es ihm gut geht. Da erfuhr ich, ich würde 3 Kinder kriegen, aber nur 2 würden leben.. Erschrocken fragte ich, ist es dieses Kind, das sterben wird? „Nein“, lautete die Antwort.

Nun muss ich dazwischen schieben, dass ein solches „Wissen“ durch Geisterbefragungen auch eine sich selbst erfüllende Prophezeiung zur Folge haben kann. Meine Kollegin erzählte mir, dass einer Bekannten von ihr in einer solchen Sitzung ihr Todestag und die Todesursache vorhergesagt worden war. Obwohl sie es wusste und vorsichtig sein wollte „suchte“ sie sich das Auto, das sie überfuhr.
Meine Mutter war in jungen Jahren bei einer Wahrsagerin, die ihr weissagte, sie würde einen älteren Mann heiraten, zweieinhalb Kinder bekommen und mit 66 Jahren sterben.
Sie heiratete einen sehr viel älteren Mann, fragte sich Zeit ihres Lebens, welches ihrer 3 Kinder wohl das halbe sei und vermutete bei meiner jüngsten Schwester, sie könne ein Zwitter sein - was wie, ich vermute bis heute zur Folge hat, dass meine Schwester ihre Identität nicht finden kann - und unsere Mutter starb – nein, nicht mit 66, aber 2 Jahre später, weil sie sich durch die fast zeitgleiche Geburt von 3 Enkelkindern sehr freute und noch einmal so richtig auflebte.
Über einen langen Zeitraum versäumte sie etliche Vorsorgetermine, die ich für sie organisiert hatte und später konnten die Ärzte nicht herausfinden, warum sie sich nicht gut fühlte. Sie starb schließlich an Krebs.

Ihr Tod brachte die ganze Familie durcheinander. Mein Vater hatte gehofft, sie würde länger leben als er, (weil er ja 18 Jahre älter war) und wurde mit dem Verlust nicht fertig, 2 Jahre später starb auch er. Auch meine geliebte Omi konnte nicht verkraften, dass ihre Tochter eher starb als sie, erholte sich von diesem Schock nicht mehr und starb auch. Erst nach dem Tod meiner Mutter merkten wir, dass sie in ihrer stillen und liebevollen Art die ganze Familie zusammengehalten hatte. Sie hat sich selber nie wichtig genommen und keiner hätte gedacht, dass sie solche Kräfte des Friedens in sich trug und weitergab. Um diesen Zeitpunkt herum erfolgte der Kontakt zu den Zeugen Jehovas.



Es gab eine Zeit, da hatte auch meine Mutter Kontakt mit Zeugen Jehovas und begann, nächtelang in der Bibel zu lesen. Ich erinnere mich noch, wie dabei so ein Ritual ablief, wenn die Zeuginnen zu Besuch kamen Die Zeugen sagten: „ In der Bibel steht……………..“ „Ja“, sagte meine Mutter, „aber in der Bibel steht auch………………“. So ging es ständig hin und her. Heute bin ich traurig, dass sie mit mir nicht über ihren Glauben und ihre Erkenntnisse gesprochen hat, kann mich aber erinnern, so komisch bebilderte Heftchen gelesen zu haben, in denen dumme Fragen gestellt wurden, deren Antworten doch so klar schon im vorher geschriebenen Text standen…….Das fand ich seltsam, denn normalerweise muss man doch nachdenken und nachforschen, um Antworten auf Fragen zu finden.

Nun bin ich im Erzählen der Zeit wieder vorausgeeilt, denn zwischenzeitlich war ich mit unserem zweiten Kind schwanger. Es kam mir seltsam vor, niemand schien an dieses Kind zu glauben. Eine Freundin, von der ich Babysachen und Kinderwagen geliehen hatte, wollte einige Wochen vor der Geburt alles zurück haben – wenn ich für meinen ungeborenen Sohn nähte und strickte, gebärdete er sich wie wild, so dass ich kaum weitermachen konnte, machte aber trotzdem alles fertig. Ich fühlte mich nicht gut und alles war mir zuviel und am liebsten wäre ich zum Arzt gegangen und hätte um einen Kaiserschnitt gebeten, doch welcher Arzt macht so etwas auf Verdacht hin. Und doch missachtete ich alle Signale, selbst in der Nacht, als es passierte. Ich wachte auf und fühlte mich, als ob in meinem Bauch Wackersteine wären wie in dem Märchen vom bösen Wolf. Ich ahnte, dass etwas nicht stimmt, wurde aber nicht aktiv, sah meine beiden Lieben an und dachte:“ Oje, jetzt alle aus dem Schlaf reißen, den Kleinen anziehen, zur Oma bringen – ach nein, ich warte bis morgen früh…“ Doch als ich aufwachte, war mein Mann schon weg und ich wusste um die Gefahr…. Irgendwie kam ich zum Telefon und rief selber den Rettungswagen, meinen Mann und meine Mutter an mit der dringenden Bitte, sofort zu kommen. Mein Sohn schien auch etwas zu spüren, denn normalerweise sprang er quirlig auf und wollte direkt nach unten. Wir haben in unserem Haus offene Bauweise zum Dach hin mit einer offenen Treppe, die nur provisorisch ein Kindergitter hatte, das unser Sohn aber öffnen konnte – wir schliefen oben unterm Dach. Ich sagte ihm, ich sei noch so müde und ob wir uns noch ein wenig hinlegen könnten. Bereitwillig legte er sich zu mir auf den Teppich, das hätte er normalerweise nie getan.
Plötzlich fiel mir ein, dass ich ja gar nicht die Tür öffnen könnte, denn wie sollte ich nach unten kommen? Ich betete inständig um Rettung, vergaß aber, für mein ungeborenes Kind zu beten und ich fürchte, dass es eine Folge der Vorhersage war, die sich in meinem Unbewussten verankert hatte.

Dann kamen alle gleichzeitig.

Meine Schwester hatte in dieser Nacht einen Albtraum, in dem ich vorkam und aus diesem Grund „verschlafen“, so dass sie meine Mutter zu mir fahren konnte. Meine Mutter kümmerte sich dann auch sofort um meinen kleinen Sohn, während ich mit dem Krankenwagen in die Klinik gebracht wurde.
Beim Ultraschall wusste ich, dass mein Kind nicht mehr lebte und sagte es auch den Ärzten, die es mir verheimlichen wollten. Zuerst sollte ich es auf normalem Wege kriegen, aber das wollte ich auf keinen Fall.
Ich verlor viereinhalb Liter Blut, bekam Bluttransfusionen und Blutplasma und man wusste 3 Tage lang nicht, ob man mich würde retten können. In der Folgezeit kam ich mir vor, als wäre ich nicht mehr ich selber und hätte mit dem Blut zig Persönlichkeiten von anderen Menschen in mir vereint. Da hatte ich noch keinen Kontakt zu den Zeugen.

Man wollte mir mein verstorbenes Baby nicht zeigen, aber ich bestand darauf und mein Mann konnte es schließlich durchsetzen. Es sah so süß aus, war angezogen und sah so friedlich aus, so dass ich dachte, wo immer es jetzt auch sein möge, es gehe ihm gut. Ich konnte es in meinen Armen halten, so lange ich wollte und konnte es dadurch das Trauma auch verarbeiten. Ich hab’ sogar noch die Leute getröstet, die mich besuchen kamen. Wie wichtig es ist, dass eine Mutter ihr tot geborenes Kind sehen darf, merkte ich, als mich eine Raumpflegerin auf der Intensivstation ansprach und mir von ihrem toten Kind erzählte, das sie nicht habe sehen dürfen und bis heute nicht wirklich an seinen Tod glauben konnte.
Auch wollte man mich von den anderen Frauen fernhalten, die ihre Babys bekommen hatten und ich sollte ellenlange Weg in Kauf nehmen, um alleine die Rückbildungsgymnastik zu machen. Ich wehrte mich dagegen mit der Begründung, dass ich im Leben wohl kaum allen Müttern mit kleinen Kindern würde aus dem Weg gehen können.
So konnte ich dann noch einer Mutter helfen, die Probleme beim Stillen hatte und sie darin bestärken, dass jede Mutter genug Milch für ihr Kind hat und sich nichts anderes einreden zu lassen. Bei meinem ersten Kind hatte ich mich gut informiert, habe 9 Monate voll gestillt und konnte mein Wissen und meine Erfahrungen weitergeben. Das tat auch mir gut.

Und doch konnte ich mich nicht wirklich freuen, zu leben und konnte es nicht verstehen, denn ich hatte doch allen Grund, dankbar zu sein. Ich lebte einfach dahin, weil ich ja musste und mein Sohn mich brauchte. Es dauerte nicht lange, da geriet auch meine Ehe in Gefahr. Wir konnten zusammen nicht über das Geschehene reden und ich gab meinem Mann die Schuld, nicht wirklich für mich da zu sein, obwohl er äußerlich alles tat, damit es weiterging, doch er konnte gefühlsmäßig nicht für mich da sein.

Das und der Tod der von mir geliebten Menschen brachte mein Leben arg durcheinander. Inzwischen war unsere Tochter geboren worden, doch weiterhin fühlte ich mich von meinem Mann im Stich gelassen, wollte mich trennen und versuchte, eine Wohnung zu finden. Alle Versuche scheiterten aus mir unerklärlichen Gründen, selbst die Wohnung meiner Eltern konnte ich nicht übernehmen, als mein Vater ins Altenheim kam, die Wohnungsgesellschaft hatte schon neue Mieter, es war mir einfach unbegreiflich. Im Nachhinein glaube ich, dass Gott unsere Ehe erhalten wollte.

Mit meiner Tochter kam ich nicht gut zurecht, da nutzten mir all mein Wissen und meine Erfahrung als Erzieherin nichts, es war mir alles zu viel, ich konnte nicht mehr. So sehr mein Mann mich auch im Alltag unterstützte, es reichte einfach nicht aus.
Ich war so verzweifelt, dass ich daran dachte, meinem Leben ein Ende zu setzen.
So suchte ich eines Heiligabends Trost in der heiligen Messe und besuchte mehrere hintereinander – jedoch kam mir alles nur wie sinnloses Geplapper vor….
…ich wollte also den Gedanken wahr machen und machte mich auf den Weg zu einer Autobrücke…
…da fiel mir auf der anderen Straßenseite auf, wie ein Blinder mit unglaublicher Sicherheit bei grün die Ampel überquerte…
Das kann doch gar nicht sein, dachte ich, und beschloss, ihn anzusprechen. Da erfuhr ich von ihm, dass er vor einiger Zeit von jener Brücke gesprungen ist, zu der ich unterwegs war.
An diesem Abend war er mein Schutzengel – so bewahrte mich Gott vor diesem Schritt – und ich ging mit ihm nach Hause, wo wir lange miteinander redeten und uns auch später noch oft trafen.

Und doch kam der Gedanke des Freitodes immer öfter wieder auf. Meine Gebete schienen keine Kraft zu haben, obwohl ich, inzwischen Kontakt zu den Zeugen habend, zu Jehova betete. Dann fiel mir auf, wie Gebete im Namen Jesu beendet wurden, Jesus schien eine besondere Schlüsselfigur zu sein.
Ich wusste ja eigentlich, dass ich mir nicht selber das Leben nehmen durfte, also betete ich eines Nachts eindringlich zu Jehova im Namen Jesu darum, mich doch sterben lassen….

Da überkam mich ein Gefühl von so unglaublicher Geborgenheit, wie ich es im Leben noch nie empfunden hatte, das alle meine Erfahrungen weit übertraf – ein Gefühl, nach dem man sich ein Leben lang sehnt und beim Partner sucht und es in einem solchen Maß nicht findet – eher ansatzweise und auch nur in wenigen Momenten.

Ich fühlte mich so eingehüllt in diese Geborgenheit, so gehalten, so getragen – und vernahm die Botschaft: „ Ich mach` dich gesund!“

Dieses Versprechen hat ER gehalten. Langsam kam ich aus dem „Loch“ heraus, lernte langsam, nicht wieder hineinzufallen, bekam neue Kraft, mein Leben zu meistern und meine Probleme mit Hilfe der Bibel zu lösen.

Zwischenzeitlich kam eine meiner Schwestern in Kontakt mit den Zeugen, wohl schon einige Zeit eher, als sie es erzählte. Sie redete manchmal so seltsam, von wegen, Geburtstage seien nicht gesegnet etc., was ich gar nicht verstand und worüber sie weiter nicht redete, bis sie irgendwann später davon erzählte.

Ich wollte meine Schwester vor den ZJ retten und bat also am Bibelstudium teilnehmen zu dürfen. Ich war so fasziniert vom Worte Gottes, dass ich davon nicht genug bekommen konnte und die Bibel in 3 Monaten durchlas. Es kam mir vor, als sei ich nach langem Suchen und Umherirren endlich nach Hause gekommen. Alles, was ich in etlichen Büchern suchte und zu finden hoffte, fand ich nun in einem einzigen vereint.

Dazu kam, dass ich Sorge hatte, die ZJ könnten mir ja viel erzählen, wenn ich nicht wüsste, was drin steht, ich wollte ja nicht in eine Sekte geraten.
Ich begann also ein eigenes Bibelstudium mit ZJ und übergab nach kurzer Zeit mein Leben Jehova, um fortan seinen Willen zu tun.

Fortsetzung folgt --------------------------------------------------------------

LG Ga-chen ......just my 2 cents......
***********************************
Auch Umwege führen zum Ziel
Meine Geschichte


Wohltätig ist der Fantasie/Gedanken Macht, wenn sie der Mensch bezähmt bewacht.
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#3

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 16:55
von Ga-chen • 343 Beiträge

Oh, Dankeschön, Klaus, hatte sie mir gerade kopiert und wollte sie hier herein stellen, da sehe ich, dass du es schon gemacht hast - du bist ein Schatz 😊

Ja, bitte, stelle den 2. Teil auch noch rein!


-----------------------------
Liebe Grüße von Ga-chen

Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
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#4

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 17:16
von Klaus Prüter • 20 Beiträge

Liebe Ga-chen, ich war erschrocken über die vielen Seiten Deiner Lebensgeschichte, die in infolink steht. Es sind insgesamt 16 Seiten DIN A 4.
mit 12 Teilen.
Der Moderator "Werner 2" hat dann den Thread ab #40 im April 2017 geschlossen nachdem, Du im April 2017 das letzte geschrieben hast. Gewöhnlich werden solche langen Lebensgeschichten bei infolink nicht im Forum, sondern separat gelistet.

So, was machen wir jetzt? Zwei Jahre Deiner Lebensgeschichte sind ja inzwischen noch dazu gekommen und mittlerweile glaubst Du sogar an die ehemals von Dir abgelehnte Trinität. Wie kam es dazu, dass Du zur Trinität gewechselt bist?


Wohltätig ist der Fantasie/Gedanken Macht, wenn sie der Mensch bezähmt bewacht.
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#5

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 19:48
von Ga-chen • 343 Beiträge

Das geht aus allem weiteren, glaub ich, noch hervor.

Ich wusste, dass Werner mich sperren würde, drum hatte ich in der letzten Nacht noch schnell alles reingeschrieben....

Hattest du alles gespeichert? Sonst hole ich es mir selbst rüber. Und dann möchte ich, dass sie komplett hintereinander steht, ohne Gespräche dazwischen. Mal gucken, wie ich das als Admin hier machen kann...


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Liebe Grüße von Ga-chen

Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

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(von Theodoric)
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#6

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 20:30
von Ga-chen • 343 Beiträge

Fortsetzung

Teil II

Als ich erfuhr, dass eine meiner Schwestern Kontakt zu den Zeugen hatte, wollte ich sie vor ihnen "retten" und bat, zu diesem so genannten Heimbibelstudium dazu zu kommen. Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass es um die Bibel ging, jedenfalls glaubte ich das zunächst - und so von der Schrift fasziniert war, dass ich davon nicht genug bekommen konnte und ein eigenes Bibelstudium begann. Das konnte aber nur passieren, weil ich bis dahin in die Bibel nicht wirklich reingeschaut hatte, bis auf die Geburt Jesu im Lukasevangelium, weil ich es für meinen Beruf als Erzieherin brauchte.

Als ich die Bibel also kennen lernte, war es so, als hätte ich nach langem Suchen endlich nach Hause gefunden.

Mit dieser seltsamen Wachtturmgesellschaft hatte ich von Anfang an Probleme und mit den Wachtturm-Bildchen konnte ich mich auch beim besten Willen nicht anfreunden.

Was mir zunehmend missfiel, war, dass die Zeugen irgendwie erwarteten, dass man sein eigenes Denken und Hinterfragen ablegt, da waren sie bei mir aber an der falschen Adresse. Was jedoch seltsamerweise trotzdem nicht ausschloss, dass ich das falsche Lehrgebäude annahm, wenn auch nicht in allen Punkten.

Ich war also hin- und hergerissen zwischen der guten biblischen Belehrung, biblische Lehre in den Alltag umzusetzen und dem Anspruch der WTG von sich selber und ein seltsames Gefühl in der Versammlung, dass nicht immer alles Wahrheit war. Ich fragte mich aber, wie kann Jemand schlecht sein, der in der Lage ist, biblische Anwendung so brilliant zu verkünden. Dabei wunderte ich mich aber auch, dass die Zeugen nach der eigenen Lehre häufig so gar nicht handelten. Während meiner Zeit bei den Zeugen schien sich das Netz um mich immer enger zu ziehen und trotz meines eigentlich eigenständigen Denkens und Handelns ließ ich mich zu bestimmten Dingen überreden oder drängen, weil es auf so subtile Art geschah. Ich spürte zwar, dass etwas nicht stimmte, reagierte aber trotzdem darauf, weil ich Jehova gefallen wollte. So ließ ich mich, weil ich gern mit in den Predigtdienst gehen wollte – ich brannte darauf, die frohe Botschaft weiter zu erzählen – auf ein Gespräch mit den Ältesten ein, wobei mir vorher nicht ganz die Wahrheit gesagt wurde. Die Dame, mit der ich studierte, las mir aus einem Buch alles vor, was die Ältesten fragen würden, „vergaß“ aber zu erwähnen, dass er mich fragen würde, ob ich eine Zeugin Jehovas werden wolle. Ich war so überrascht, dass ich im ersten Moment „Ja“ sagte. Es ließ mir aber keine Ruhe, also stellte ich es am nächsten Sonntag richtig, dass ich noch nicht wüsste, ob ich getauft werden wolle, aber halt gern in den Predigtdienst gehen möchte, um zu erfahren, ob ich es mir vorstellen könne.

Das ging dann aber nicht. Einige Zeit später sprachen sie mich unvermittelt nach der Versammlung an und fragten mich, ob ich in den Predigtdienst gehen wolle. Ich antwortete, dass ich immer noch nicht wüsste, ob ich getauft werden wolle, (weil ich Sorge hatte, mir der Konsequenzen, die daraus erfolgten, nicht bewusst zu sein). Darauf meinten sie, sie hätten Bedenken, dass mein Eifer nachlassen könne, wenn sie mich nicht ließen. Frohgemut ließ ich mich auf das Gespräch ein, nichtsahnend, welche Wendung es schon kurz darauf nehmen würde. Sie fragten mich, wie ich dazu stehe, dass mein Mann…….(möchte ich nicht erwähnen). Mir lief es heiß und kalt über den Rücken, denn, was ich da präsentiert bekam, hatte ich meiner, ich will sie mal Madame X nennen, mit der ich studierte, anvertraut. Könnt ihr euch vorstellen, wie ich mich da fühlte? Mir kamen die Tränen und ich ärgerte mich sehr darüber, vor ihnen so verletzlich zu stehen. Mühsam rappelte ich mich wieder auf, erklärte ihnen, dass sie das, was sie gerade äußerten, eigentlich gar nicht wissen könnten und überhaupt müsse ich vor Gott nur für mich selber Rechenschaft ablegen, das habe überhaupt nichts mit mir zu tun. Doch, meinten sie, ich solle dazu Stellung beziehen, ob ich das gutheiße. „Natürlich nicht“ und trotzdem hat es nichts mit mir und dem Predigtdienst zu tun. „Doch“, meinten sie, „wenn Leute, die du besuchst, das über deinen Mann wissen.“ „Nein“, sagte ich“, „auch das nicht, denn er ist kein Zeuge Jehovas und hat mit meinem Glauben überhaupt nichts zu tun.“
Dann wandte ich mich ab und der Predigtdienst war für mich bis auf weiteres unter „ferner liefen“…
Das ganze stürzte mich jedoch in eine Depression, was die Herren allerdings nicht zu interessieren schien. Ich sprach sie noch mal darauf an, dass sie kein Recht gehabt hätten, mich das zu fragen und sie meinten nur lapidar „Doch!“. Das gab mir erst mal den Rest, denn ich hatte ihnen vertraut, weil sie als „Fürsten“ aus dem AT beschrieben wurden und die sollten doch wie Wasserbäche im trockenen Land sein und ein Schutz vor dem Regen und dem Sturm. Ich aber empfand sie eher als den Sturm erst auslösend, was für mich überhaupt nicht mit dem biblischen Sinn übereinstimmte. Das sollte Gottes Volk sein, mit solch leitenden Menschen? Die weder die Bibelstellen kannten, dass jeder nur für sich vor Gott verantwortlich ist, noch meine Nöte als Hirten wahrnahmen, geschweige denn, bestrebt waren, sie zu lindern? Da konnte ich nur noch traurig mit dem Kopf schütteln.
Meine Aktivitäten wurden dadurch arg zurückgeworfen, die Taufe, die ich schon mal hin und wieder in Betracht gezogen hatte, ließ ich nun erst mal in weite Ferne rücken. Auch das Studium machte mir keine Freude mehr. Inzwischen hatte ich das Bibelstudium gewechselt und mir von den Ältesten jemand anders empfehlen lassen, die sich im Nachhinein nicht als besonders geeignet herausstellte. Auch hier hatten die von Gott Beauftragten eine Fehlentscheidung getroffen. Nun konnte ich es für mich nicht mehr als menschliche Unvollkommenheit abhaken. Da kam einfach zu viel zusammen, auch noch an anderer Stelle.

Viele Wochen später, kam einer der Ältesten auf mich zu und meinte, ich hätte tatsächlich Recht gehabt. Im ersten Moment freute ich mich und war angenehm überrascht. Ja, er habe noch mal in der Bibel nachgeforscht und 2 entsprechende Stellen gefunden. „Sagte ich doch!“. Es wunderte mich schon, dass ein Ältester weniger Bibelkenntnisse hatte als ich, die erst seit wenigen Wochen dabei war. Dann entschuldigte er sich lapidar und meinte, damit wäre es in Ordnung. Ich freute mich zunächst über seine Haltung, aber in Ordnung fand ich nichts und das sagte ich ihm auch! Er meinte, er habe sich doch entschuldigt! „Und damit denken Sie, wäre alles aus der Welt? Was ist mit meiner Verletzung, so in mein Privatleben eingedrungen zu sein, wo mein Mann Sie doch gar nichts angeht? Was ist mit meinen Gefühlen? Mit meiner Depression, in die ich fiel? Hat auch das etwa gekümmert? Habt ihr euch um mich bemüht, damit es mir wieder besser geht? Nein – aus dem Weg seid ihr mir gegangen, wo ich euch gebraucht hätte! Alles in Ordnung???

Als wiederum einige Zeit ins Land gegangen war sprach mich Madame X an, mit der ich zuerst studiert hatte, ob ich mit ihr in den Predigtdienst gehen wolle, ganz unkonventionell. „Ich dachte, das geht nicht?“ „Offiziell nicht, aber sonst wirst du ja wohl nie mitgehen!“ Ich war einverstanden und ich fand es wunderbar, mit anderen Menschen über den Glauben zu sprechen.
Nun stellte sich heraus, dass Madame Y, mit der ich zur Zeit studierte, eifersüchtig war und meinte, man ginge nur mit demjenigen in den Dienst, mit dem man auch studiert – und sie begannen sich deswegen auch zu streiten. Im Nachhinein wusste ich ja erst, wie wichtig es für einen Zeugen ist, ein neues "Schaf" in die Organisation zu holen….
Nun, das war mir echt zu blöd und ich cancelte wieder alles! Auf alle meine drängenden Fragen an Gott, ob ZJ wirklich sein Volk sei, waren das für mich eher negative Antworten.

Im Erkenntnisbuch waren wir nun schon bald am Ende angekommen und es ging um die Taufe. Ich sagte, dass ich Angst vor diesem Schritt hätte, weil ich nicht wüsste, was danach auf mich zukäme, zu viel war passiert und dann hieße es vielleicht: „Jetzt musst du aber…“ Ich machte mir Sorgen darum, dass mir vielleicht was verschwiegen würde, das ich dann nachher ausbaden müsste. Und ich wollte mir vorher ganz sicher sein, auf alles vorbereitet zu sein. „Du weißt sowieso schon zu viel!“ , war die Antwort darauf. "Wie jetzt", dachte ich, "wie kann man denn jemals zu viel wissen…".

Sie und ihre Tochter, die manchmal mit studierte, kamen wieder auf die Taufe zurück und meinten, wenn Jehova das doch von mir erwarte, müsse ich es tun, auch wenn ich Vorbehalte hätte. „Nein“, meinte ich, das muss ich gar nicht, das kann ich ganz allein entscheiden, indem ich alle Vor- und Nachteile für mich abwäge. Und erst, wenn ich wirklich davon überzeugt bin und es von ganzem Herzen will, werde ich es tun und sonst nicht.“
„Willst du denn nicht ewig leben?“, wurde nun subtil gefragt. „Nun, das kommt darauf an, ewig schlafen ist auch schön!“ Das konnten sie nun gar nicht verstehen.
Beim Abschied meinte Madame X, ich hätte eine Macke. „Ach so, na dann hat sich wohl das Studium hier auch erledigt!“ Mit diesen Worten verließ ich auch dieses "Studium"!

Fortsetzung folgt!

LG Ga-chen



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10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

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#7

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 20:36
von Ga-chen • 343 Beiträge

Teil III

.....zwischen dem Erzählen von Teil Ii und Teil III liegt eine längere Zeitspanne....



....drum fange ich mal stückweise an, so wie's mir grad einfällt und stelle es später nochmal ordentlich zusammen.

Ich weiß noch, dass ich sehr enttäuscht war, alles, was die Bibel zu den Hirten und Fürsten schreibt und was die WTG immer so für sich in Anspruch nimmt, schien nicht zu stimmen. Es waren keine Fürsten und Hirten, die sich um mich sorgten, eher bekam man noch einen Fußtritt verpasst. Das gab mir schon sehr zu denken....

Da das mit dem Predigdienst bei den Zeugen nicht geklappt hatte, dachte ich mir, ist doch nicht von denen abhängig, ob ich mit Menschen über Gott rede und machte mich alleine auf den Weg. Wandert bei uns im Ort umher und nutzte die Gelegenheiten, mit den Menschen über die Bibel zu sprechen und überlegte auch, von Tür zu Tür zu gehen. Alles schrieb ich fein säuberlich auf, wieviel Zeit ich damit verbrachte und zeigte es dem jungen Ältesten. Anstatt erfreut zu sein, sagte er nur lapidar: "wie viel Zeit man da investiert ist gar nicht entscheidend, sondern die Herzenseinstellung!" Ich war völlig platt, wie er mir die Herzenseinstellung absprechen konnte und überraschend sprachlos und dachte nur: wie kann man denn ohne entsprechende Herzenseinstellung für Gott in den Dienst gehen....
Wieder so ein Fußtritt....

Nicht wundern, wenn meine Gedanken jetzt ständig springen. Beim Lesen habe ich gemerkt, dass ich vieles gar nicht erzählt habe.

Zwischenzeitlich (ich war ja mit meinen Kindern in der Versammlung unterwegs) war ich auf ein junges Ehepaar mit 2 netten Kindern aufmerksam geworden, die unglaublich lieb mit ihnen umgingen. Nie ein böses Wort fiel, wie schon mal bei anderen Eltern, nie gingen sie raus, um ihre Kinder zu ermahnen (züchtigen wollte ich jetzt nicht sagen. Lange kriegte ich nicht mit, dass Eltern das taten. Dachte, sie gehen mit ihnen raus, damit sie Abwechslung haben, weil sie in der VS Langeweile hatten und unruhig wurden.) Ich dachte mir, nun, suche ich mir doch mal selber aus, mit wem ich studieren will und fragte die Beiden. Hoffte auch, wenn ein Mann dabei sei, würde mein Mann vl. auch mal zuhören wollen. Die Beiden waren einverstanden und ich freute mich sehr. Abwechselnd trafen wir uns in ihrer oder meiner Wohnung.

Boah, mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf, kann gar nicht mehr so geordnet und chronologisch erzählen.....weiß gar nicht, ob es dann Sinn macht, oder ich es lieber doch erst mal für mich strukturiere....gab so viele Begebenheiten, die erwähnenswert wären...



LG Ga-chen ......just my 2 cents......
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Auch Umwege führen zum Ziel
Meine Geschichte


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Liebe Grüße von Ga-chen

Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
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#8

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 20:38
von Ga-chen • 343 Beiträge

Meine Geschichte



Zwischengedanken

Mit der Ausbildung zur Erzieherin begann ich mich für Psychologie und Philosophie zu interessieren.

Mit ersterem beschäftigte ich mich intensiver, als ich merkte, wie verletzlich Kinderseelen sind und wie leicht auch zu zerstören - davor hatte ich einen heillosen Respekt. Ich wollte alles wissen und für die Kinder stets zum Guten handeln.
All das kam mir auch bei meinen eigenen Kindern zugute.

Immer mehr Fragen taten sich auf und ich suchte in den unterschiedlichsten Bereichen und Büchern nach Gott und der Welt...neugierig, wissbegierig, in die Tiefe gehend, nie zufrieden seiend mit den Antworten.

Durch den Kontakt zu den Zeugen ging ich auch so an die Bibel ran...tastend...suchend...forschend, suchte in der Bibliothek nach Literatur über die Bibel und rund um sie herum...beschäftigte mich mit deutscher Geschichte, mit Kirchengeschichte, mit den verschiedenen Religionen.

Für mich wuchs dadurch das Vertrauen in die Bibel und ich fand hier meine Antworten, die ich zuvor überall vergebens gesucht hatte - war schon ziemlich krass für mich. Ich schrieb ja schon, dass ich das Gefühl hatte, nach langem Suchen und Umherirren endlich nach Hause gefunden zu haben...wie ein Schläfer, der plötzlich aufgeweckt wird.



LG Ga-chen ......just my 2 cents......
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#9

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 20:40
von Ga-chen • 343 Beiträge

Meine Geschichte



...nun zurück...

Ich betrachtete also nun die Bibel, bzw. das Erkenntnisbuch mit der netten jungen Familie - unsere Kinder kannten sich ja schon aus dem Buchstudium, verstanden sich gut und spielten zusammen. Beide hatten wir ältere Jungs und jüngere Mädel.

Ich denke, ich hätte mich auch taufen lassen, wenn nicht immer wieder seltsame Dinge zwischendurch geschehen wären.

Inzwischen hatte ich mit meiner Umschulung zur Bürokauffrau begonnen und wurde von dem einen jungen Ältesten angesprochen, ob ich den meinen würde, dass das so eine gute Idee wäre, weil das ja viel Zeit in Anspruch nähme. Ich war überrascht, wie sehr er wieder anfing, sich in mein Leben einzumischen, was ihn meiner Meinun nach gar nix anging. Ich antwortete, ja, das sei eine gute Idee.
Er: ob das denn auch in Jehovas Sinne sei
Ich: Ja - ich habe es ihm vorgelegt, dass er entscheiden soll: die Umschulung verhindern, wenn es nicht sein Wille sei, und sie zu bekommen, wenn es sein Wille sei! Sie wurde genehmigt!
Er: bist du sicher, dass es Gottes Wille ist?
Ich: Ja
Er: Oder meinst du nur, sicher zu sein?
Mir kringelten sich die Fingernägel, ob dieser so manipulativen Aussage...
Meine Antwort: Ja, ich bin sicher!
Damit war es vom Tisch!

Ich hatte also mit der Umschulung begonnen, obwohl es mir immer noch nicht wieder wirklich gut ging wg. der Depressionen. In diese Zeit fiel der Besuch des Kreisaufsehers und es gab eine Woche lange jeden Morgen um 9 ein Treffen mit geistlichem Input und ich fragte in der Schule nach, ob ich etwas später kommen könne, weil es für meine emotionale Stabilität wichtig sie und ich bekam die Genehmigung. Sie wussten ja um meine Probleme, da ich deshalb die Umschulung bekommen hatte.

Ich mochte Herrn Kaven, er sprach immer über interessante Themen, und es tat mir gut. Ich nutzte die Gelegenheit, mich allein mit ihm zu unterhalten und stellte ihm viele Fragen. Er erzählte mir mehr, als er vermutlich durfte. Er zeigte mir sogar Unterlagen über seine Kontrolle der Versammlung. Dieses Wissen schreckte mich ziemlich ab und mir kam immer mehr der Gedanke, was ich denn nach der Taufe erst alles erfahren würde, wovon ich zu dem Zeitpunkt noch nix wusste. Das machte mir Angst. Ich weiß immer lieber über die Dinge Bescheid und darüber, was mich erwartet. Nach der Taufe gäbe es ja kein zurück mehr...

Es wurde einem zwar immer suggeriert, dass man es sich ja jederzeit anders überlegen und die ZJ verlassen könne, wenn man merkt, dass es doch nicht das richtig sei. Im Nachhinein halte ich auch das für theokratische Kriegslist, denn irgendwann erfuhr ich, dass dann Niemand mehr mit einem reden dürfe...krass...
Daraufhin meinte ich, dann sei es ja besser, sich gar nicht erst taufen zu lassen, damit alle noch mit einem reden dürfen, falls man sich anders entscheidet. Das traf nicht wirklich auf Verständnis...g...

Das Buchstudium leitete manchmal der junge Familienvater, wenn der Leiter verhindert war. Plötzlich durfte er es nicht mehr. Selbst, wenn es bei ihm zu Hause stattfand, kam ein anderer dazu, der es leitete. Es stellte sich heraus, dass er in der Predigtdienstschule mit eigener Meinung den Ältesten wohl unangenehm aufgefallen war. Später geschah noch etwas Merkwürdiges, sie erzählten, der Sohn sei nun zu Verwandten in die neuen Bundesländer gezogen. Das war echt seltsam. Der Sohn war immer sehr eifrig in der Predigtdienstschule dabei und man hatte den Eindruck, er brennt mit jeder Faser seines Herzens für Gott. Irgendwann viel später kam mir der Gedanke, dass dieser sehr intelligente Junge vermutlich hinter die Fassade der WTG geschaut hatte. Sein Name wurde nie wieder erwähnt. Das konnte ich überhaupt nicht verstehen, so liebevoll wie sie alle vier immer miteinander umgegangen waren....

Einige Zeit später wurden plötzlich die Buchstudien neu gemischt. Das fand ich furchtbar, verstanden wir uns doch alle gut und die Kinder miteinander auch. Wir blieben alle immer noch länger zusammen sitzen und unterhielten uns, während die Kinder noch zusammen spielten. Meine Kinder kamen sehr gerne mit dorthin.
Vermutlich wurde es von der WTG nicht gern gesehen.

Das neue Buchstudium war schrecklich! Meine Kinder wollten nicht mehr mit. Der neue Leiter war Psychologe und hatte 2 kleine Kinder, denen regelmäßig die Augen zufielen. Dann verschwand die Gattin mit ihnen in die Küche und kurze Zeit später hörten wir lautes Weinen. Neee...ne?, dachte ich, das darf ja wohl nicht wahr sein!
Psychologe - alles klar!
So begann langsam mein Rückzug von den ZJ....

Eine anderer Begebenheit ereignete sich. Meiner Schwester wurde immer signalisiert, sie möge doch ihren Freund dahingehend beeinflussen, dass er sie heiratet, weil sie sonst nicht getrauft werden könne, und das wollte sie gern. Tatsächlich war er irgendwann bereit dazu. Aber auf einmal hieß es, sie solle sich lieber einen "Bruder" suchen. Weinend rief sie mich an und erzählte mir alles....das könne doch wohl nicht wahr sein. Und auch ich konnte das überhaupt nicht
nachvollziehen. Jehova konnte doch nicht wirklich wollen, dass sie jemand anderen heiratet als den Vater ihrer Kinder. So zog sie sich langsam zurück und begann, im Internet zu recherchieren und stieß dabei auf Infolink.

Ich war nach wie vor hin- und hergerissen zwischen der guten biblischen Lehre und dieser seltsamen Wachtturmgesellschaft. Einmal noch fuhr ich zum Kreiskongress.
Dort wurde als Beispiel für Taufe der Äthiopier angeführt, der, als er an ein Wasser kam, sprach: Was hindert mich getauft zu werden?

Ja, was hindert mich eigentlich, getauft zu werden - dachte ich bei mir, fuhr in der Pause in den Ort und kaufte mir Badeanzug und Handtuch, sprach den jungen Ältesten an und sagte: Hier bin ich! Was hindert mich, getauft zu werden!

Er begann, sich zu räuspern, und meinte, das ginge so nicht!
Ich: Wieso nicht? Ihr habt doch eben das biblische Beispiel für Taufe gebracht?
Er: Hm...ja...neee - da musst du erst die zig Fragen beantworten...
Ich: Jetzt mal im Ernst! Ihr behauptet, nach der Bibel zu lehren und zu leben. Jetzt habt ihr das Beispiel vom Äthiopier gebracht, und nun bin ich hier, weil ich genau das tun will, und du sagst, das geht nicht? Dann seid ihr nicht Gottes Volk!

...und weg war ich - und wurde nie wieder gesehen...

...und meine Schwester ebenfalls nicht mehr...



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#10

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 20:43
von Ga-chen • 343 Beiträge

Meine Geschichte



Forts.:

Nun, irgendwie wurde meine Schwester ja dann doch vor den Zeugen gerettet - wenn auch anders, als gedacht!

Sie erzählte mir immer mehr von dem, was sie hier auf der website und im Forum las und ich war überrascht, dass all das, was man vorher unterschwellig schon gespürt hatte, sich jetzt aufklärte. Zu der Zeit konnte ich mit einem Computer noch nicht umgehen, kannte nur den Startknopf und dass man die Anwendung durch Herunterfahren des PC beenden musste - lernte es dann aber während der Umschulung.

Hier und in einem anderen Forum, wo es auch um Aufklärung bzgl. ZJ ging, lernte ich Christen kennen und diskutierte mit ihnen über den Glauben. Ich wurde auf Bücher mit ZJ-Lebensgeschichten aufmerksam und lernte darüber den Gerd kennen. Von ihm fühlte ich mich aber auch total provoziert! Er sagte zu mir: Du hast Jesus nicht!
Das machte mich furchtbar wütend! Wie konnte er sowas sagen! Klar, hatte ich Jesus, er war doch mein Loskaufopfer. Es begann eine heiße Diskussion zwischen uns, bei der ich ihn auch ganz heftig angriff. Heute bin ich ihm so dankbar für seine Haltung. Er hielt es einfach aus, ohne zurückzuschlagen. Geduldig erzählte er mir, was es mit Jesus auf sich hat und warum ich ihn nicht "habe". Ich verstand es nicht.
Er und einige andere Christen organisierten eine Freizeit zum Treffen von Ex-ZJ aus diesem und dem anderen Forum. Auch Charly war dabei, der sich zu den 144000 bei den Zeugen gezählt hatte. Das fand ich spannend und hatte 1000 Fragen.

Es war richtig schön! Obwohl man sich noch nie gesehen hatte, kannte man einen Jeden wirklich gut durch seine Art zu schreiben. Wir waren alle direkt ziemlich vertraut miteinander.

Etliche Teilnehmer sprachen davon, dass es so schön sei, dass Jesus für sie persönlich gestorben sei. Ich dachte, wieso sagen die das so, er ist doch für alle gestorben und nicht nur für sie persönlich! Ich verstand es nicht und fand es komisch!

Eine Teilnehmerin antwortete auf die Frage, was sie denn jetzt nach ihrem Weggang von ZJ sei, ganz schlicht: Christin
Alles, was sie sagte, faszinierte mich. Ich hängte mich an ihren Rockzipfel, weil ich noch mehr erfahren wollte. Sie hatte etwas, das ich nicht kannte und das ich auch unbedingt haben wollte....

Ein weiteres Mal fand ein Treffen im Schwarzwald statt, wo ich auch E. F. kennen lernte, der viele Vorträge zu ZJ im Forum geschrieben hat. Einige davon sind hier noch gespeichert. Ah, genau, er antwortete immer auf alle Fragen, die wir hatten. Selbst hatte er keinen PC, aber Gerd und auch Ingrid tippten alles für uns ein.

Schließlich wurde ich zu einer Bibel-Freizeit nach Sandkrug eingeladen. Dort trafen sich viele Ex-ZJ 2 mal im Jahr für etliche Tage, um nach der ZJ-Zeit weiterhin Gemeinschaft zu haben und sich unabhängig von WT-Lehre mit der Bibel zu beschäftigen, aber auch die Lehren zu hinterfragen.

Einer von ihnen wollte mich unbedingt von der Dreieinigkeit überzeugen! Ich wollte darüber nichts hören, aber er ließ mich nicht in Ruhe und rannte hinter mir her, um mir seine Ansichten darzulegen und fing an mit den Aggregatszuständen von Wasser, wäre ja auch ein und in drei Ausführungen...
Ich: Ja, aber niemals gleichtzeitig - passt nicht ganz - und ich will es nicht hören.
Als er nicht damit aufhören wollte, herrschte ich ihn an und machte ihm klar, dass er nicht der Herr über meinen Glauben sei. Da endlich gab er Ruhe!

Forts. folgt



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#11

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 20:47
von Ga-chen • 343 Beiträge

HippieAye aus Infolink schrieb dazu (ich erwähne es, weil es inbezug auf das Gespräch um die Dreieinigkeit Bedeutung hat)

Zitat
Ich entsinne mich dunkel eines Begriffs der Thermodynamik, den sogenannten "überkritischen Zustand".



Beitrag #29, Seite 3, unten
https://www.sektenausstieg.net/infolink/...eschichte/page3

Seite 4 dann die nähere Erklärung von ihm, Beitrag #31


Zitat Zitat von HippieAye

Zitat
Viel zu lange her um aus dem Stegreif etwas darüber erzählen zu können.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tripelpunkt




Am Tripelpunkt kommen Wasserdampf, flüssiges Wasser und Eis gleichzeitig vor Ich glaub, das können auch Menschen: eiskalt und kochend sein. und gleichzeitig schäumen und heiße Luft von sich geben


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zuletzt bearbeitet 01.05.2019 20:51 | nach oben springen

#12

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 20:53
von Ga-chen • 343 Beiträge

Antwort von Ga-chen'


Ja guck an....hatte der Kerl ja Recht! Hat er aber so nicht erklärt!
Dann hätte ich das mit der Dreieinigkeit ja schon viel eher verstanden...g...
Danke! Davon hatte ich noch nie was gehört!
Bin wohl vom Gymmi zu früh abgegangen....g....



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#13

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 20:55
von Ga-chen • 343 Beiträge

Meine Geschichte



Zwischengedanken
...........................

Während der ersten Zeit bei den Zeugen bemerkte ich Manipulationstechniken, die durch meine Beschäftigung mit Psychologie kannte - in dem Sinne, dass man den anderen dahin bringt, zu denken, er habe such freiwillig für etwas entschieden. Es wurde sogar in der Ausbildung zur Erzieherin im Umgang mit den Kindern empfohlen. Das fand ich furchtbar! Ich lehne sowas absolut ab! Und normalerweise bin ich weg, wenn ich so was bemerke. Ich bat meine andere Schwester, die sich damit auch ein bissl auskannte, mal mitzukommen und drauf zu achten, ob an meinem Eindruck was dran sei....und sie bestätigte es. Doch über meinem Interesse an der Bibel "vergaß" ich das wieder. Nun machte sich diese Schwester Sorgen um uns beide, fragte nach, diskutierte mit uns....nahm selber Kontakt mit Zeugen auf und befragte sie und bekam weiter einen sehr negativen Eindruck. Sie erzählte uns davon, aber zu der Zeit kam es bei uns nicht an. Dann schenkte unsere Tante mir ein Buch über ZJ und dass diese in ihren Gedanken gefangen seien. Als Beweis waren Auszüge aus WT und Erwachet abgedruckt, welche den Leser abschrecken sollten, aber sie hörten sich für mich nur sehr vertraut an.
...
Später, als halt durch die verschiedenen Umstände Zweifel an dieser Gemeinschaft aufkamen, las ich ein kritisches Buch über die Zeugen und nahm es auch mit in die Versammlung. Entsetzt wichen sie vor diesem Buch zurück, als hätte es was Ansteckendes. Und sofort wurde mir gesagt: Das dürfen wir nicht lesen!
"Ich darf das lesen", antwortete ich!
Ich erinnere nicht mehr genau, was sie sagten - jedenfalls meinten sie, ich solle es nicht lesen, ich könne dadurch von der Versammlung weggezogen werden.
Ich meinte dazu: "Wenn ich mich FÜR etwas entscheiden soll, muss ich auch wissen, was dagegen spricht, sonst ist es keine gut durchdachte und begründete freie Entscheidung!" Sie schauten mich mit großen Augen an und ich merkte, dass sie es nicht verstanden. Aber sie ließen mich in Ruhe!
......
Eine andere Begebenheit...
Meine Tochter war als kleines Kind eine sehr unruhige Naus und ich musste mir immer etwas ausdenken, um sie in der Versammlung beschäftigen zu können. Ich nahm Malblätter mit, Ausmalmotive, sie konnte Cassetten hören (und musste dem Erwachsene Gerede dadurch nicht zuhören....wir spielten Käsekästchen, was sie am meisten liebte, weil sie da due Konzentration der Mama ganz für sich hatte - und sie nahm ihr Lieblings Kuscheltier, eine Diddlmaus mit. Einmal muss es einem der alten Ältesten zu unruhig gewesen sein. Er kam auf uns zu und sprach sie an, dass, wenn sie nicht still sei, sie das Kuscheltier nicht mehr mitbringen dürfe. Aber da hatte er nicht mit der Löwen Mama gerechnet. "Ok, wenn sie die Diddlmaus nicht mehr mitbringen darf, wird sie auch nicht mehr mitkommen wollen und zu Hause bleiben müssen." Bis dahin sah er mich noch freundlich an. "Dann muss ich aber auch zu Hause bleiben und kann nicht mehr herkommen, weil ich dann bei meiner Tochter zu Hause bleiben muss!" Der Blick war einfach köstlich! Er zog sich zurück und sprach uns nie mehr darauf an...



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#14

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 20:56
von Ga-chen • 343 Beiträge

Meine Geschichte



Zwischengedanken
..........................
Einmal sprach genau dieser Älteste meinen Sohn an, der zu dem Zeitpunkt etwa 12 Jahre alt war, ob es nicht an der Zeit sei, ein eigenes Bibelstudium anzufangen und mein Sohn reagierte unwillig. Ich bat ihn, meinen Sohn in Ruhe zu lassen, bis er von selber diesen Wunsch äußert, sonst würde er ihn damit vergraulen und er käme nicht mehr mit. Jo, er hörte nicht auf mich und mein Sohn war so angepisst, dass er nicht mehr mit in die Versammlung kam, wohl aber noch zum Buchstudium, wo sich alle Kinder so gut verstanden, bis es ja neu zusammengewürfelt wurde.
Meiner 4 jährigen Tochter bot man liebevoll und scheins großzügig das Kinderbuch der Zeugen an. Ich erkannte es, weil ich es mal auf einem Flohmarkt erstanden hatte, um mit den Kindergartenkindern über biblische Geschichten zu reden, die ich selber nicht mehr präsent hatte und ja auch bis zu Zeugenzeiten nicht in der Bibel gelesen hatte, außer der Weihnachtsgeschichte, die ich jährlich im Lukasevangelium las, weil es Thema in der Kath Kita war....nicht wissend, dass es ein Buch von den Zeugen war. Zuhause bemerkte ich entsetzt due grausam dargestellten Szenen, in denen Blut floss und überklebte sie sofort mit undurchsichtigem Papier. Als man mir bzw. meiner Tochter reichte, nahm ich es schnell an mich, schaute kurz hinein und sah meine Befürchtungen bestätigt. Sofort gab ich es zurück und sagte: "So etwas Grausames bekommt mein Kind nicht zu sehen, das könnt ihr gern behalten. In meiner Ausführung war das Blut ziemlich blass gewesen und auch schon schlimm genug, aber in dieser Ausgabe floss es einem knallrot entgegen. Ich war fassungslos, wie in einem angeblichen Volk Gottes, Gott nicht zu wissen schien, dass sowas nix für Kinderaugen, für Kinderdenken und erst recht nicht für Kinderherzen ist.
Ebenso wie das ständige lange sitzen und zuhören müssen. Wusste Jehova nicht, dass Kinder unter 6 Jahren höchstens 20 Minuten aufmerksam sein können??
.....
Eine andere Begebenheit beim Kreis Kongress...meine Tochter und ich besprachen etwas leise miteinander, als hinter mir eine Dame begann, Bonbons an die Kinder zu verteilen, meine Tochter dabei geflissentlich übersah und ich mich noch wunderte, bus sie sich meiner Tochter zuwandte und sagte, dass sie keins bekomme, weil sie nicht still war. Fassungslos schaute ich sie an: Wie wäre es denn, wenn Sie sich wie eine Erwachsene benähmen und uns daraufhin angesprochen hätten, dass Sie sich durch uns gestört fühlen, anstatt so seltsame Erziehungsmethoden an den Tag zu legen. Wir hätten das nämlich verstanden und uns respektvoll einen anderen Platz gesucht", wünschten noch einen schönen Tag und verabschiedeten uns. Wir fanden einen schönen ruhigen Platz etwas abseits der Menge und ließen es uns gutgehen.
.....
Etwas ähnliches erlebten wir beim großen Kongress im Fussballstadium. Wir saßen dicht an dicht in so einer komischen Reihe, wo man auch noch Angst hatte, vorne runter fallen zu können und ich meinte zu Dame 2, mit der ich "studierte", dass ich mir mit den Kindern lieber einen anderen Platz suche. Sie meinte, ich solle nicht murren, das wäre für Jehova nicht ok. Ich verstand gar nicht, was sie meinte und kümmerte mich auch nicht weiter drum. Wir fanden einen sehr schönen Platz am Rand mit viel Platz zum Spielen, an dem such auch noch andere Familien aufhielten. Den Kindern gefiel es gut und sie kamen alle Tage gern mit, gab's doch Spiel und Picknick auf der Decke. Auf der Rückfahrt, wir waren mitgenommen worden, wurde ich wieder mit diesem"Du-sollst-nicht -murren" konfrontiert und es näher erklärt mit den Israeliten in der Wüste und in dem Sinne von wegen gegen geistige Speise. Verwundert meinte ich, dass es Jehova dich egal sein könne, von welcher Stelle aus man das Programm verfolgt und er wisse dich sicher auch, dass ein geeigneter Platz für Kinder besser sei. Die nächsten Tage fuhr ich dann selber mit dem Auto hin und wir blieben an diesem schönen Platz.
Heute denke ich, sie wollte uns in ihrer Nähe haben, um das ein oder andere zu erklären und damit auch die anderen sagen, dass sie ein Buchstudium hat...aber nur so meine Gedanken...muss ja nicht stimmen, kam mur nur so, weil sie auch sonst so eifersüchtig war....Nun, sie hätte ja mit zu dem anderen Platz kommen können...
Also es geschahen schon immer wieder seltsame Dinge. Aber Gott sei Dank bin ich ein Mensch, der seine eigenen Entscheidungen trifft und Freiheit liebt. Das mit dem Anpassen bei Zeugens hätte nie geklappt, dazu bin ich viel zu autonom....und war letztendlich vl. auch der Grund, warum sie mich nicht vereinnahmen konnten....



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#15

RE: Geschichte von Ga-chen

in Lebensgeschichten 01.05.2019 20:57
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Zwischengedanken
...........................
In meinem Ort lebten damals 2 Zeugenfamilien, eine aus der italienischen Versammlung, deren eine Tochter mit meiner in dieselbe Klasse ging, was Vorteile hatte, wenn sie etwas nicht mitmachen wollten ( oder besser sollten ) Von diesen Dingen, die gelehrt wurden, war ich überzeugt und diskutierte mit der Lehrerin über den Glauben, was sie nicht so wirklich prickelnd fand. Damit alle Kinder an Festen und Feiern teilnehmen konnten, das war ihr wirklich wichtig und das rechne ich ihr auch hoch an, gestaltete sie die Feste einfach um, was jedoch nicht besonderen Anklang bei den anderen Eltern fand, dass alle sich auf eine Minderheit von Zweien einstellen müssen.
Einmal aber erzählte sie uns nicht, dass der Nikolaus kam. Das fand ich ziemlich schlimm, dieser Situation ausgesetzt zu sein, wollte meiner Tochter aber auch nicht vor allen anderen antun, den Raum verlassen zu müssen und so harrten wir schweren Herzens aus.
....
Was ich eigentlich erzählen wollte....nach dem Schulwechsel verloren wir uns aus den Augen und trafen uns mal zufällig im Ort. Ich fragte, in sie noch bei den Zeugen sei und sie meinte: Na klar! Ihr Mann war Ältester und ich hatte mich oft gewundert, wie locker sue ihren ZJ Glauben lebten. Ich glaube, in der Klasse war ich eher die treibende Kraft, weil ich sehr überzeugt war. Sie hatte mit dem Nikolaus überhaupt keine Probleme gehabt...aber dann....fragte sie mich und ich sagte, ich sei von den Zeugen weg, weil es dich nicht das Richtige für mich gewesen sei. Da geschah etwas Merkwürdiges, so was habe ich noch nie gesehen. Ihre vorher immer kebendige Freundlichkeit erstarrte zu einer frostigen Maske und sie verabschiedete such schnell.
Einige Zeit später traf ich sie im Wartezimmer des Arztes und ich war mir erst nicht sicher, ob ich sie erkannt hatte oder dich vl. verwechsle, weil sie keine Miene bei meinem Eintreten verzog und nicht aufsah. Ich versuchte mehrmals mit ihr in Kontakt zu kommen, aber es schien so, als sei ich Luft für sie. Das begriff ich gar nicht, sie kannte mich doch. Und sosehr mit der Zeitung beschäftigt monnte sie ja wohl nicht gewesen sein, sie hörte dich auch meine Stimme und kannte meine Tochter, due mit dabei war.
Erst später kam mir eine Ahnung, dass sie denken könne, ich wäre getauft gewesen, als ich die Zeugen verließ.
Einige Zeit später traf ich sie im Laden, wo grad viele Leute waren und sie war auch mit einigen zusammen gekommen. Ich sprach sie auf die erlebte Situation im Wartezimmer an und sie konnte such nicht entziehen in dem Moment. Ich fragte sie, in sue gedacht habe, dass ich ausgeschlossen sei, wobei ich dich nie getauft war. Nein...meinte sie nur und bestritt, mich gesehen zu haben (hatte sie ja auch nicht...lach...bewusst weggeguckt) Es war ihr sichtlich unangenehm, da die anderen es mitbekamen..

So in etwa, dachte ich, muss es wohl sein, wenn ZJ einem nach Ausschluss oder Weggang begegnen, als existiere man gar nicht....ein wirklich seltsames Gefühl, das man gar nicht richtig beschreiben kann.
Wenn ich mir vorstelle, man ist darin aufgewachsen, hat keine Bindungen außer den Zeugen...man steht ja total isoliert da! Alle, die man kannte, nehmen einen nicht mehr wahr, bloß noch Luft eben....nein, noch weniger als das, denn Luft braucht man ja noch zum Atmen....
Dieter Rohmann sagt, es sei mit das Schlimmste, das man einem Menschen antun kann, und das gäbe es nur bei den Zeugen...



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