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JESUS der Mittler

in Aufsätze von E.F. 01.05.2019 22:34
von Ga-chen • 343 Beiträge

JESUS der Mittler

Die biblische Aussage

Die Aussage von Paulus ist in einer offenen, unmissverständlichen Sprache gehalten; die Betonung des Wortes ‘einer’ ist im Griechischen durch die Wortstellung, hier durch Sperrschrift gegeben; jeder unvoreingenommene und unbefangene Leser kann erkennen:

Gott ist einzigartig - es gibt nur einen Gott (1.Kor. 8:4-6)

Christus als Mittler ist einzigartig - es gibt nur einen Mittler zwischen Gott und Menschen

Was bedeutet jedoch das griechische Wort ‘mesites’, das mit Mittler übersetzt wurde? Übereinstimmend zeigen die Wörterbücher zum Neuen Testament, dass ‘mesites’ jemanden bezeichnet, der sich zwischen zwei Personen stellt, um Frieden zu stiften oder auch um einen Bund zu bestätigen oder auch als Bürge zu dienen; deshalb wurde das Wort nicht nur in der Alltagssprache, sondern auch in der griechischen Rechtssprache gebraucht, so wie ja auch zum Beispiel das deutsche Wort ‘Anwalt’ sowohl in der Rechtssprache wie im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet werden kann.

Die genannte Wortbedeutung trifft in der Tat auf die Aussage der Schrift über Jesus Christus zu: er stellte die Harmonie zwischen Gott und Menschen wieder her, die durch die Sünde gebrochen war. Er bildete gleichsam die Brücke über die Kluft, die Gott und Menschen trennte.

Doch mag ein Einwand erhoben werden: gab und gibt es nicht auch andere Mittler zu Gott? Waren nicht Propheten und Priester oder auch Moses Mittler? Und sind nicht Heilige oder auch Maria, die Mutter Jesu, Mittler, die von vielen angerufen werden?

Propheten wie auch Priester waren Wortführer; sie führten ihren Auftrag oder ihre Aufgaben aus, aber sie waren keine Mittler im Sinne des Mittlertums Jesu. Moses wird zwar in der Schrift 'Mittler' zwischen Gott und dem Volk Israel genannt; aber er war dies mehr im Sinne eines Übermittlers, der Mittler oder Übermittler des Gesetzesbundes, in einer besonderen und vorbildhaften Weise, die ihre Vorläufigkeit schon dadurch in sich selbst trug, weil Moses als Person kein Mittler zwischen Gott und allen Menschen sein konnte – er bedurfte selbst des Priesterdienstes –, und das Gesetz, obwohl ‘heilig, gerecht und gut’ (Röm. 7:12), konnte nicht vermitteln zur Versöhnung, sondern es konnte nur verurteilen. Daher erwies sich daraus schon die Notwendigkeit eines künftigen geeigneten Mittlers.
Andere Personen im christlichen wie auch im außerchristlichen Bereich werden von vielen Gläubigen als Mittler angesehen; aber sie wurden alle erst im Laufe der Menschheitsgeschichte zu Mittlern ‘gemacht’, zu Heiligen erklärt oder zu Fürsprechern hochstilisiert. Die Bibel kennt sie nicht in dieser Funktion, und sie selbst hatten zu ihren Lebzeiten nie eine solche Aussage über sich selbst gemacht. Jesus Christus ist der einzige, der von Anfing an für sich die Rolle des Mittlers, Versöhners, Erlösers in Anspruch nahm, auch wenn er das Wort ‘mesites’ nicht gebrauchte. Doch was das Wort beinhaltet, aussagt, wird von ihm immer wieder deutlich und nur auf seine Person bezogen.

‘Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich’ (Joh. 14:6); ‘Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden...’ (Joh. 10:9).

Aber nicht nur das Evangelium nach Johannes betont diesen Anspruch Jesu, sondern auch die synoptischen Evangelien bestätigen Jesu Haltung in dieser Sache.: ‘Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn und der, dem der Sohn ihn offenbaren will’ (Matt. 11:27); ‘Jeder nun, der sich vor den Menschen zu mir bekennen wird, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist’ (Matt. 10:32; Luk. 12:8).

Das Mittlertum Jesu tritt in den Evangelien, aber auch in den Briefen von Paulus, Petrus und Johannes allenthalben hervor, auch wo das Wort ‘Mittler’ nicht eigens gebraucht wird, sondern durch Sachaussagen ersetzt ist, wie zum Beispiel in Johannes 1:29, Römer 63-5, Römer 8:32, 2.Korinther 5:19-21, Philipper 2:6-11, 1.Johannes 2:1-2. Auch der Hebräerbrief ist voll der Aussagen über Jesus, den Mittler und wahren Hohenpriester, der sein eigenes Leben gab, Jesus, der Mittler des neuen Bundes; der Hebräerbrief ist vom Mittlergedanken regelrecht ‘durchtränkt’!

Das griechische Wort für ‘alle’ in 1.Timotheus 2:6 betont zusätzlich noch die Reichweite des Mittleramtes Jesu: ‘hyperpanton’; der Wortteil ‘hyper’ – uns aus Wortverbindungen wie Hyperaktivität usw. gut bekannt – weist auf den universalen Charakter des Evangeliums, auf die umfassende Reichweite in Bezug auf die Menschen durch das Mittleramt Jesu unzweideutig hin; der Hinweis, dass Matthäus 20:28 und Markus 10:45 von ‘vielen’ sprechen, beschränkt nicht das Werk Jesu, sondern zeigt, dass nicht alle das Gnadenangebot Gottes annehmen werden.

Dass Paulus in 1.Timotheus 2:5-6 die Wortfolge ‘Christus Jesus’ wählte (die Bezeichnung als Messias vorangestellt), machte deutlich, dass Jesus von Gott kam zur Sühnung der Sünden durch seine Selbstaufgabe; er versöhnte Gott und Menschen und brachte so Menschen mit Gott zusammen, die zuvor keine Beziehung zu ihm hatten.

Doch erinnern wir uns daran: Jesus sagte, dass er nichts von sich aus bewirke, sondern stets den Willen des Vaters tue, auch wenn er sein Leben freiwillig niederlege (Joh. 5:19; 6:38); das bedeutet, dass es Gottes Wille ist, wenn Jesus für alle Menschen als Mittler zur Verfügung steht. Gott ist letztlich der Urheber des Mittlertums Jesu, auch wenn dieser alles aus freien Stücken vollendete (Joh. 10:17-18). ‘Der Mensch Christus Jesus’ ist Mittler für alle Menschen, nicht nur für eine Klasse oder Gruppierung, nein, kein Mensch ist ausgenommen; niemand lebt oder hat je gelebt, der Jesus als Mittler nicht annehmen könnte. Gott will, dass alle Menschen errettet werden, alle Menschen aber bedürfen eines Mittlers, und deshalb sind auch alle Menschen in das Mittlertum Jesu eingeschlossen (1.Tim. 2:4)!

Folgerungen

Welche Folgerungen ergeben sich für jeden einzelnen von uns nun aus dem Mittlertum Jesu? Das sind nicht wenige! Zum einen wissen wir, dass er der einzige Mittler ist und folglich alle zu ihm kommen müssen; er ist Herr und Gesalbter (Apg. 2:36; 4:12)¸ nur durch ihn können wir Kinder Gottes werden (Joh. 1:12). Keine Fürbitten anderer Mittler haben die Wirkung des Mittlertums Jesu; alle Christen können und sollen zwar Fürbitte tun für andere Menschen, beten für ihren Nächsten (1.Tim. 2:1); aber das macht sie nicht zu Mittlern! Überdies würden mehrere Mittler die Menschen wieder trennen statt zu einen; wer sich oder einen anderen als Mittler zu Gott darstellt, beschneidet das Werk Jesu. Er ist der alleinige Mittler für Sünder wie auch Mittler des neuen Bundes (Hebr. 8:6; 9:15; 12:24).

Jesus als Mittler für alle bedeutet: das Evangelium ist für hoch und niedrig, groß und klein, für ‘angesehene’ und ‘missachtete’ Sünder, für Christen und Nichtchristen. Er, der für alle in den Tod ging, ist auch für alle Mittler des Heils! Wegen der Sünde gibt es keine Unmittelbarkeit des Menschen zu Gott; wir bedürfen des Mittlers Christus; er ist die Erfüllung allen Mittlertums.

Wer Jesus ablehnt, hat keinen Zugang zu Gott! Klingt das hart? Es ist die Aussage der Schrift; und es ist auch nicht hart, denn der Weg steht Dir ja offen, Du kannst zum Mittler gehen, ihn nach Gottes Willen ehren (Joh. 5:23). Oder bist Du der Meinung, Gott müsse den Weg zu ihm annehmen, den Du Dir aussuchst, der Dir passt? Wir haben keinen Anspruch an Gott; es ist Gnade, dass er für einen Weg – für alle – in Christus gesorgt hat! Und da Jesus nicht nur der Mittler ist, sondern auch das Lösegeld erbrachte, kann niemand mehr die an ihn Glaubenden verdammen (Röm. 8:1; 1.Joh. 2:1-2).

Jesus ermöglichte durch sein Opfer und seine Auferstehung Erlösung und Versöhnung, ja Gemeinschaft mit Gott. Wer dies im Glauben annimmt, wird eins mit ihm (Joh. 17:23), kommt durch ihn zu Gott dem Vater (Joh. 14:6) und wird durch ihn gerechtfertigt, gerettet (Röm. 3:24). Durch Jesu Tod wurde die Gemeinschaft mit Gott wiederhergestellt und eine neue, bessere Heilsverfügung – im Vergleich zum Gesetz – in Kraft gesetzt, deren Bürge – mesites – Christus ist; er verbürgt die Erfüllung aller Verheißungen Gottes, die in ihm zum ‘Ja’ geworden sind (2.Kor. 1:20). Die Erlösung des Menschen besteht nicht darin, dass der Mensch sich auf das Göttliche besinnt, das heißt, durch eigene Leistungen und Werke die Erlösung ‘erstrebt, erarbeitet, erlangt, gewinnt’, sondern dass er ‘erlöst wird’!

Nochmals: Der Text aus 1.Timotheus 2:5 verbürgt die Universalität des göttlichen Heilswillens: der Mittler gehört allen, ist für alle da, die ein Menschenantlitz tragen; seine Selbsthingabe gewährt allen die Möglichkeit und insoweit Anteil an der Rettung! Das ist auch das Zentrum der Botschaft aller Apostel; der Mittler vertritt Gott gegenüber den Menschen, er vertritt die Menschen – wenn sie ihn annehmen (Joh. 3:36) – gegenüber Gott! Zusammengefasst ergibt sich also folgendes: der Glauben ist gemäß den griechischen Schriften, dem Neuen Testament, streng und ausschließlich am Mittlergedanken ausgerichtet, und zwar in dem Sinn, dass nur in dem Mittler und durch den Mittler Christus Jesus volle Gemeinschaft mit Gott möglich ist. Dieser Glaube, diese Aussage der Schrift, diese Offenbarung hat sich nicht etwa ‘religionsgeschichtlich entwickelt’; sie ist etwas Neues, Selbständiges, Einmaliges, eben das Zentrum des Christusglaubens! Christus brachte Gottes Gnade ans Licht (Joh. 3:17); er handelte in Gnade für die ganze Menschheit!

E.F.


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Liebe Grüße von Ga-chen

Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
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