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Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun (Joh.14:14)

in Aufsätze von E.F. 01.05.2019 22:38
von Ga-chen • 343 Beiträge

Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das werde ich tun (Joh.14:14)

Gott ist ein Hörer von Gebeten; das bezeugt die Schrift (Psalm 65:3). Auch Jesus hält seine Zusagen und erhört Gebete (Joh. 14:14); er ist bei uns alle Tage bis ans Ende des Systems der Dinge. Wie aber kommt es dann, dass so viele Gebete nicht erhört werden oder ohne Antwort bleiben? Bevor ich auf diesen Punkt eingehe, möchte ich noch einige Vorbemerkungen äußern. In welcher Weise denkst Du z.B. an Jesus, unseren Retter? Siehst du ihn als hilfloses Opfer am Todesholz - es ist sicher angebracht, an sein Opfer zu denken - oder nur als eine historische Figur? Nein, wir haben die große Freude, uns eines auferstandenen, lebenden Christus bewußt zu werden und ihn so zu sehen. Wenn dich Versuchungen plagen und du dich schwach fühlst, dann hast du einen lebendigen Mittler bei dem Vater, der für dich spricht. Wenn du gefallen bist: der mächtige Sohn Gottes hilft dir wieder auf! Er schenkt dir Gnade und Gunst. Durch die Auferstehung Jesu sind wir mit ihm vereint, und heute lebt er, er lebt für uns! Er lebt auf dem Thron Gottes, und er lebt in uns (Gal. 2:20).

Dieser unser Herr hat Gnade und Wahrheit gebracht (Joh. 1:17). Gnade - für wen? Oft wird gesagt: für alle Menschen, so wie auch die Bibel für alle Menschen geschrieben sei; aber das ist nur zum Teil richtig! Das Angebot des Heils, der Rettung, ist tatsächlich für alle, für die ganze Welt (1.Joh. 2:2). Aber wenn dieses Angebot auf Grund der freien Entscheidung jedes Einzelnen nicht angenommen wird, dann gibt es keine Verheißungen mehr für diese Menschen, außer der Gerichtsbotschaft Gottes. Es gibt dann kein Wort des Trostes für Ungläubige, keine Verheißung von Segen, keine Kraft in Zeiten der Schwäche, keine Verheißung, an der sich Menschen in Leben und Tod festhalten können.

Jemand mag zwar glauben, dass er eigentlich ein ganz anständiger Mensch sei und keine Strafe verdiene. Aber der betreffende Mensch hat weder die Heiligkeit Gottes noch die Sündhaftigkeit der Sünde begriffen. Nur im Herrn Jesus Christus, der auferstanden und gen Himmel gefahren ist, haben wir Gnade und sind in Sicherheit. Er hat sich mit unseren Sünden befasst, hat sie vergeben, vergessen, gereinigt, gesühnt, zugedeckt, weggetan so weit wie der Osten vom Westen entfernt ist; er bezahlte dafür, und Gott wird sich ihrer nicht mehr erinnern. Gott hat dies alles getan für uns durch ihn. Nichts muss dazu noch getan werden. Wenn wir in den Kleidern seiner Gerechtigkeit vor ihm stehen wollen, dann nur in den Kleidern seiner Gnade, nicht in Kleidern eigener Leistung (2.Kor. 5:21; Eph. 2:8-9). Und das geschah: wir haben Gnade empfangen!

Doch wozu? Um ihm nachzufolgen! Er ist der Hirte, wir sind seine Schafe! Wir wurden nicht begnadigt, um in unseren Köpfen theologische Systeme aufzubauen (und uns deswegen die Köpfe einzuschlagen), sondern um ihm, Jesus, unser Leben anzuvertrauen, zu übergeben, im Glaubensgehorsam! Es gibt tatsächlich zwei Zerrbilder dieses Glaubensgehorsams. Einerseits gibt es Leute, denen nur Lehren wichtig sind, jedoch ohne Gehorsam gegenüber Christus, und andere, die von Gehorsam sprechen, jedoch ohne Kenntnis der biblischen Lehren. Die ersten stehen in der Gefahr, Fundamentalisten zu werden, die anderen tendieren in Richtung von Modernisten. Aber Lehre und Gehorsam gehören zusammen, wobei unter Lehren die eindeutig geoffenbarten Wahrheiten des Wortes Gottes zu verstehen sind und nicht die besonderen Auslegungen der verschiedenen Gruppierungen. Zu diesen nie zu vergessenden Lehren - und Wirklichkeiten - gehören: Jesus Christus kam vom Himmel, zahlte für unsere Sünden; er wurde auferweckt und kehrte zum Himmel zurück, zu Gottes Thron. Jene, die ihn annahmen, ihn erkannten und seine Stellung anerkannten, die ihr Vertrauen in ihn setzten, denen gab er Vollmacht, Kinder Gottes zu sein (Joh. 1:12). Das ist Christentum; nicht eine Sammlung ethischer Grundsätze oder eine Art von Lebensweise in der Menschenwelt, sondern ein Ruf, der uns in Verbindung bringt mit der ewigen Macht im Himmel, dem ewigen Leben des Christus, der uns absondert für Gottes Willen. Abgesondert: das ist, was das Wort ‘Heilige’ grundsätzlich bedeutet! Nicht sündlose, vollkommene Menschen, sondern Erlöste, die vorher ‘Sünder’ genannt werden mussten. Ihr neuer Name ist ‘Abgesonderte’, ‘Heilige’! Der Unterschied zwischen einem Sünder und einem Heiligen ist nicht etwa eigene Tugend oder Leistung, sondern der Unterschied besteht in dem Retter und Erlöser, Jesus Christus. Es ist der Herr, der aus einem Sünder einen ‘Heiligen’ macht.

Doch kehren wir nun zur Frage des Gebets und der Gebetserhörung zurück. Paulus beginnt oft seine Gebete mit Danksagungen, wie z.B. in Römer 1:8. Er dankt hier nicht für etwas, was er persönlich erhalten hat, sondern für den Segen in den Herzen anderer. Es ist auch ein echt christliches Gebet, ein Gebet oder ein Dank an Gott durch Jesus Christus. Man hört oft Gebete, die im biblischen Sinn des Wortes keine sind, denn sie werden nicht im Namen Jesu Christi dargebracht. Manchmal gibt es auch durchaus aufrichtige Gebete, die man trotzdem skeptisch betrachten sollte. So können z.B. bei einer Schiffskatastrophe viele intensiv um Rettung beten; wenn schließlich einige gerettet werden, mögen sie an eine Gebetserhörung glauben; doch andere, die ebenso von Herzen gebetet hatten, wurden nicht errettet. Oder wenn wir an die Terrorkatastrophe in New York und Washington denken: wie viele mögen in den Flugzeugen oder hinsichtlich der Verschütteten innig gebetet haben, und sie wurden nicht erhört. Wie verträgt sich das mit Joh. 14:14?

Wir dürfen nicht vergessen, dass ein Gebet trotz Aufrichtigkeit wertlos ist, wenn es nicht den Regeln und dem Geist der Bibel entspricht; zu sagen ‘ich glaube an Gebete’ ist eigentlich töricht; eine der Fragen, die man stellen muss, ist: kommst du zu Gott auf dem einzigen von ihm vorgesehenen Weg? (Joh. 14:6). Wir dürfen nicht vergessen, dass wir den Vater nur ehren im Namen seines Sohnes (Joh. 5:23). Wir sollen nicht einmal im Namen Gottes beten, sondern im Namen seines Sohnes, das ist des Vaters Wille. Das bedeutet aber, dass das, um was wir beten oder was wir erbitten, mit dem Wesen und dem Willen unseres Retters übereinstimmt. So wird z.B. berichtet, dass es in einer belgischen Hafenstadt eine Kapelle gab, in der üblicherweise Prostituierte Gebete sprachen und Kerzen stifteten, um Gesundheit und Erfolg zu haben. Damit soll nicht gesagt werden, dass Hurerei nicht vergeben wurde, denn das Blut Jesu macht uns rein von jeder Sünde. Aber Gott rettet und segnet uns nicht i n unseren Sünden, sondern v o n unseren Sünden. Wenn wir daher Joh. 14:14 buchstäblich nehmen würden, lägen wir falsch. Wenn wir seine geistige Bedeutung außer acht lassen, wird der Text bedeutungslos. Es gibt Dinge, die Gott nie tun wird, gleichgültig, wie aufrichtig wir beten. Als Jesus obige Worte sprach, setzte er bei seinen Nachfolgern soviel Unterscheidungsvermögen voraus, um zu erwarten, dass sie verstünden, was er meinte, nämlich, dass wir um Dinge bitten würden, die in Übereinstimmung wären mit seiner Heiligkeit und der Gerechtigkeit seines Willens. Es bedeutet nicht, dass wir um Dinge bitten könnten, die unserem sündigen Willen und Wünschen entspringen. Deshalb sollten wir als Christen, wenn wir uns nicht sicher sind über die Natur einiger unserer Bitten, immer hinzufügen: ‘wenn es dein Wille ist’ oder ‘aber dein Wille geschehe’. Natürlich gibt es auch Dinge, bei denen wir dies nicht sagen müssen, weil sie eindeutig dem Willen Gottes entsprechen, so dass wir nicht zu zögern brauchen, damit in Freimut vor Gottes Thron seiner Gnade zu treten. Von solchen Gebeten hat Gott nie sein Ohr abgewandt. Andere Gebete wiederum mag er mit väterlicher Güte hören, wird sie aber in seiner Barmherzigkeit nicht beantworten, weil er weiß, dass wir in Unkenntnis beten und eine Erhörung vielleicht für uns schlimmer wäre als wir uns vorzustellen vermögen.

Ein Beispiel aus dem menschlichen Bereich: dein Sohn mag dich um Geld bitten für eine weite Reise mit seinen Freunden, um irgendwo eine Party zu feiern; selbst wenn er sagt ‘wenn du möchtest’ mag es doch sein, dass du seine Bitte nicht erfüllst; wenn er dir aber mitteilt, dass er durch ein Missgeschick seine Hose zerrissen hat, wirst du ihm sicher eine neue bezahlen, selbst wenn er nicht sagt ‘wenn es dein Wille ist’, weil er weiß, dass du als Vater ihn nicht unbekleidet lässt. So können auch wir zu unserem himmlischen Vater treten und Gebete mit Zuversicht vor ihn tragen, wenn wir erkennen können, dass sie gemäß seinem Willen sind. Paulus gibt uns in seinen Gebeten immer ein gutes Beispiel: er stellt den Herrn Jesus stets voran, danach die Nachfolger des Herrn, die Bruderschaft, sodann die Bedürfnisse der Verlorenen, und alles Weitere kam erst danach. Dennoch wäre auch etwas zu den unbeantworteten Gebeten zu sagen. Wenn wir die Bibel genau lesen, finden wir darin öfter das Wort Gottes, in dem er sagt, er werde Gebete nicht erhören, als etwa die Zusage der Erhörung. Und noch mehr werden wir erstaunt sein zu sehen, dass die Zusage der Erhörung von Gebeten nur an eine relativ kleine Gruppe der Menschheit gerichtet ist.

Wie wir schon gesagt haben, sind die Verheißungen der Bibel - abgesehen von dem Angebot der Versöhnung, Rechtfertigung und Rettung - nur an jene gerichtet, die dieses Angebot in der Person Jesu angenommen haben. Das mag vielen nicht gefallen, aber es ist Gottes Entscheidung; es ist keine christliche Überheblichkeit - Christen haben keine Ursache zu Überheblichkeit -, sondern Gottes Wille. Es gibt ein Gebot: das Gebot zu bereuen! Das ist universell, gilt für alle; aber es gibt in der Bibel kein Wort des Trostes für Zeiten der Sorge, keine Stärkung für Zeiten der Schwachheit für Menschen, die nicht durch Glauben an das Blut Christi wiedergeboren sind. Selbst das Gebet ‘unser Vater...’ kann nur gebetet werden von Menschen, die durch den Glauben an Jesus Gottes Kinder geworden sind.

Wenn wir hier nun von nicht beantworteten Gebeten sprechen, so sprechen wir von Gebeten von Christen, die sich zu Recht an den himmlischen Vater wenden. Paulus z.B. plante oft gebetsvoll bestimmte Reisen in neue Gebiete, aber seine Gebete wurden, obwohl sie nach seiner Meinung auch dem Interesse des Evangeliums entsprachen, nicht erhört. Wenn wir jedoch wissen, dass Gott die Gebete seiner Kinder erhört, wenn sie gemäß seinem Willen bitten (1.Joh. 5:14-15), müssen wir folgern, dass die gut gemeinte und aufrichtige Bitte des Paulus nicht dem Willen Gottes entsprach. Das kann auch jedem seiner Kinder widerfahren. Es sollte nie unsere Gewissheit schwächen, dass unser Vater uns hört.

Wenn wir dies alles lesen und berücksichtigen, sollten wir uns vertrauensvoll der Leitung unseres Herrn übergeben; das heißt nicht, dass wir nicht planen und aktiv wären, aber wenn bestimmte Dinge, um die wir bitten, nicht so ablaufen wie wir wünschen, sollten wir nicht an der liebevollen Fürsorge unseres Vaters und unseres Herrn zweifeln. Jesus hat das Recht, das Leben seiner Nachfolger zu leiten, darin gestaltend einzugreifen, ja es ist unser Wunsch und Gebet, dass er dies tun möge. Wir dürfen natürlich versuchen herauszufinden, was Gottes Wille für uns sein mag, so wie dies ein Paulus jederzeit getan hat. Wenn du nicht mehr recht weiter weißt, dann kannst du sagen: Herr, führe du mich nach deinem Willen! Dann sei gewiss, dass der Vater mit Freude auf dich herabschauen wird, so wie ein menschlicher Vater auf ein Kind, das auch den guten Willen, aber nicht immer die entsprechenden Fähigkeiten hat, den Willen des Vaters zu tun. Wir finden Ruhe in dem Wissen, dass unser Vater unser Herz kennt, und wenn wir auch ‘unnütze Knechte’ sind, wird er in seinem Herzen zu uns sagen: ‘Wohlgetan, guter und treuer Knecht!’ Wir wissen nicht, was uns die Zukunft bringen mag; aber wir wissen, dass unser Herr Jesus stets mit uns in dieser Zukunft ist, er, der uns erlöste, er, der uns liebt. Daher brauchen wir die Zukunft nicht zu fürchten, denn der Herr Jesus Christus ist in ihr! Du kannst deinem Erlöser vertrauen, der für dich starb!

E.F.


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Liebe Grüße von Ga-chen

Der Name YHWH (von rechts n. links) in paleohebräischer Bildersprache verrät so einiges
10. י Yud 10 HAND
5. ה He 5 ERBLICKE
6. ו Vav 6 NAGEL
5. ה He 5 ERBLICKE

HAND ERBLICKE oder SIEHE, NAGEL ERBLICKE oder SIEHE; zu dtsch.: Siehe, Erblicke die Hand, erblicke den Nagel!

Der Vater und der Sohn haben denselben Namen: YHWH!
(von Theodoric)
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